Was ist eigentlich nachhaltig? Um diesen schillernden Begriff zu konkretisieren entwarf die Enquete-Kommission “Schutz des Menschen und der Umwelt. Ziele und Rahmenbedingungen einer nachhaltig zukunftsverträglichen Entwicklung” das Drei-Säulen-Modell der Nachhaltigkeit. Die drei Säulen stehen für
• Ökologische Nachhaltigkeit: Die natürlichen Lebensgrundlagen sollen nur in dem Maße beansprucht werden, wie diese sich regenerieren;
• Soziale Nachhaltigkeit: Ein Staat oder eine Gesellschaft sollte so organisiert sein, dass sich die sozialen Spannungen in Grenzen halten und Konflikte nicht eskalieren;
• Ökonomische Nachhaltigkeit: Jede Wirtschaftsweise sollte dauerhaft betrieben werden können.
Das Drei-Säulen-Modell steht vor allem in der Kritik, weil der Bewertung der Ökologischen Nachhaltigkeit keine besondere Bedeutung zukommt – diese aber sei Grundvoraussetzung der sozialen und ökonomischen Stabilität:
“Da kann man nur schreien: nein, nein, nein! Die natürlichen Lebensgrundlagen haben Priorität! Ohne saubere Luft, trinkbares Wasser, Artenvielfalt und ein stabiles Klima könnt ihr eure Bilanzen, Jobs und Kita-Programme in der Pfeife rauchen! (http://www.taz.de/Kolumne-Wir-retten-die-Welt/!139449)
In der Praxis konnte sich trotz der Kritik kein anderes Modell gegenüber dem Drei-Säulen-Modell durchsetzen, was vor allem an Interessensvertretungen hinter den drei Zielen liegt. So wird argumentiert, dass Unternehmen in der Regel besser von einer Nachhaltigkeitsstrategie zu überzeugen seien, die die Wirtschaft als eigene Säule aufführt, als von einer Strategie, die sich darauf beschränkt, die Unternehmen zum Umweltschutz oder zur Armutsbekämpfung aufzurufen.
