Heute ist nach Darstellung der HerstellerInnen und HändlerInnen fast alles “nachhaltig”: Von Beton (“Es kommt darauf an, was wir daraus machen”) bis Erdöl (welches einigen Branchenakteuren zufolge nachwachsend ist).
“Starke Nachhaltigkeit” definiert sich in der Forderung, die verbleibenden Bestände an Naturkapital zu erhalten und darüber hinaus in diese zu investieren. Sie geht einher mit einer gesellschaftspolitischen Perspektive, die sich auf ein die natürliche Lebenswelt respektierendes, menschenbezogenes Wertesystem stützt und profitorientierte Systeme in Frage stellt. Demnach
kann eine Gesellschaft, die zwar Sach- und Wissenskapital anhäuft, ihre Bestände an Naturkapital hingegen vernachlässigt oder Raubbau an ihnen betreibt, nicht als nachhaltig gelten. Dies gilt auch für Gesellschaften, die Raubbau an den Naturkapitalien anderer Völker betreiben oder hiervon profitieren.
Gesamtgesellschaftlich muss klar werden, dass Nachhaltigkeit nicht allein durch technische Lösungen erreichbar ist, sondern vor allem eine Veränderung unserer Lebenswelten, Stile und Wertvorstellungen erfordert. Es braucht einen die Gesamtgesellschaft durchdringenden Wechsel der grundsätzlichen Denkweise.
In der letzten Konsequenz heißt Nachhaltigkeit, nicht alles zu machen, was machbar ist.
Zum Weiterlesen:
http://www.postwachstumsoekonomie.de/
http://schrotundkorn.de/lebenumwelt/lesen/leben-auf-pump.html
