Oft wird nur der Energiebedarf bei der Nutzung eines Hauses genannt, um dessen ökologischen Fußabdruck zu bestimmen. Diese Betrachtung greift zu kurz, denn gerade die Herstellung eines Bauwerks erfordert oft massiven Aufwand an Energie. Dieser Aufwand wird in der Ökobilanzierung z.B. als Primärenergieinhalt (PEI) oder umfänglicher als Graue Energie dargestellt:
- der PEI umfasst dabei üblicherweise die Verarbeitung eines bereitstehenden Rohstoffes zu einem Baustoff – der Primärenergiebedarf bei der Herstellung wird also errechnet;
- der Begriff Graue Ernergie beinhaltet neben der Herstellung auch weitere baurelevante Prozesse: Rohstoffgewinnung, alle Transporte (z.B. vom Rohstoffabbau zum Herstellungswerk, vom Herstellungswerk zum Zwischenhändler, vom Zwischenhändler zum Handwerker etc.), Lagerung, Verkauf, Errichtung und Wiederabbau der Herstellungsanlagen, Energie zum Einbau/Verbau und für den Abriss/Rückbau, Entsorgung/Aufbereitung. Die Graue Energie spiegelt also die gesamte Primärenergie aller angewandten Produktionsprozesse wieder. Weil die Berechnung der Grauen Energie überaus komplex ist, wird eher der leichter fassbare PEI angegeben.
Der PEI bzw. Graue Energie können – je nach eingesetzten Materialien und Bauweise – ein Vielfaches des jährlichen Energiebedarfs eines Hauses im Betrieb betragen. Ein Beispiel: Ein Passivhaus aus in der Herstellung hochenergieintensiven Baustoffen wie Kalksandstein oder gebrannten Ziegeln mit einer Styropordämmung verschlingt an Energie so viel an Energieressourcen, wie die Bewohner*innen in rund 100 Jahren an Heizenergie verbrauchen. Der folgende Film erläutert das anhand eines anderen Beispiels:
*Lizenzbedingungen für diesen Videoclip siehe unten auf der Seite
Bei der Betrachtung des PEI und ähnlicher Werte wird noch weiter unterschieden in PEIne (aus nicht erneuerbaren Energie[träger]n) und in PEIre (renewable energy = aus erneuerbaren Energie[träger]n).
Zum Weiterschauen: Ein Interview mit Architekt Dirk Scharmer:
CC-BY
Zum Weiterdenken: Leg den Weg
* Lizenzbedingungen Videoclip „ÖKOBILANZIERUNG“
Der Lizenznehmer (NZNB) erhält hiermit die zeitlich unbegrenzte, weltweite Lizenz zur öffentlichen Vorführung des erstellten Videoclips „Ökobilanzierung“, sowie das Recht zur Veröffentlichung des Films auf seiner Internetpräsenz im Rahmen des Weiterbildungs-Programms “nabus – Nachhaltig Bauen und Sanieren” – hier aber nur in voller Länge, inklusive Abspann.
Die Nutzung des Videoclips zu Bildungszwecken aller Art ist sowohl dem Lizenznehmer als auch allen anderen Nutzern gestattet.
Eine kostenlose Ausgabe des Films auf DVD an Interessierte ist gestattet.
NICHT gestattet ist ein WEITERVERKAUF des Films durch den Lizenznehmer oder andere Nutzer, ganz oder in Teilen, z.B. Verkauf oder Verleih auf DVD, an Fernsehsender, Kino, Internet (VOD) etc. Auch darf der Film nicht geändert werden, z.B. umgeschnitten, gekürzt oder durch andere Bilder ergänzt, sondern muss in dieser Form erhalten bleiben.
Für Nutzer des Films im Internet gelten gleiche Lizenzbedingungen, diese muss der Lizenznehmer den Nutzern kommunizieren.
Link zum ganzen Film: http://oekofilm.de/stroh-im-kopf-teil-2.phtml
Trailer: https://vimeo.com/ondemand/modernerstrohballenbau/86010570?autoplay=1
