Wir möchten Sie zu einem Austausch über nachhaltige Ausbildung einladen und haben dafür ein Schwarzes Brett in Form eines Padlets für unsere Weiterbildung eingerichtet. Sie finden es hier:
https://padlet.com/wall/ug01trauopz
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Was gehört dazu, wenn man die Nachhaltigkeit eines Gebäudes einschätzen möchte? Mit welchem Ansatz könnten Auszubildende reflektieren, was die Nachhaltigkeit eines Gebäudes ausmacht? Erfüllen der Energieausweis oder der Passivhaus-Nachweis den Anspruch, Nachhaltigkeit zu beschreiben?
Der Primärenegieinhalt kann unterschiedlich definiert und berechnet werden – dementsprechend sind Kennziffern zum PEI mit Bedacht zu deuten. Sie sind u.a. abhängig von
Oben sehen Sie ein Berechnungsbeispiel des Norddeutschen Zentrums für Nachhaltiges Bauen – aufgeführt ist der PEI aus nicht erneuerbaren Energie[träger]n, d.h. der PEIne.
Der PEI wird in Megajoule pro Kilogramm Material (MJ/kg) oder in Kilowattstunden angegeben, wobei 1 MJ etwa 0,28 kWh entspricht (und umgekehrt 1 kWh = 3,6 MJ).
Oft wird nur der Energiebedarf bei der Nutzung eines Hauses genannt, um dessen ökologischen Fußabdruck zu bestimmen. Diese Betrachtung greift zu kurz, denn gerade die Herstellung eines Bauwerks erfordert oft massiven Aufwand an Energie. Dieser Aufwand wird in der Ökobilanzierung z.B. als Primärenergieinhalt (PEI) oder umfänglicher als Graue Energie dargestellt:
Der PEI bzw. Graue Energie können – je nach eingesetzten Materialien und Bauweise – ein Vielfaches des jährlichen Energiebedarfs eines Hauses im Betrieb betragen. Ein Beispiel: Ein Passivhaus aus in der Herstellung hochenergieintensiven Baustoffen wie Kalksandstein oder gebrannten Ziegeln mit einer Styropordämmung verschlingt an Energie so viel an Energieressourcen, wie die Bewohner*innen in rund 100 Jahren an Heizenergie verbrauchen. Der folgende Film erläutert das anhand eines anderen Beispiels:
*Lizenzbedingungen für diesen Videoclip siehe unten auf der Seite
Bei der Betrachtung des PEI und ähnlicher Werte wird noch weiter unterschieden in PEIne (aus nicht erneuerbaren Energie[träger]n) und in PEIre (renewable energy = aus erneuerbaren Energie[träger]n).
Zum Weiterschauen: Ein Interview mit Architekt Dirk Scharmer:
CC-BY
Zum Weiterdenken: Leg den Weg
Der Lizenznehmer (NZNB) erhält hiermit die zeitlich unbegrenzte, weltweite Lizenz zur öffentlichen Vorführung des erstellten Videoclips „Ökobilanzierung“, sowie das Recht zur Veröffentlichung des Films auf seiner Internetpräsenz im Rahmen des Weiterbildungs-Programms “nabus – Nachhaltig Bauen und Sanieren” – hier aber nur in voller Länge, inklusive Abspann.
Die Nutzung des Videoclips zu Bildungszwecken aller Art ist sowohl dem Lizenznehmer als auch allen anderen Nutzern gestattet.
Eine kostenlose Ausgabe des Films auf DVD an Interessierte ist gestattet.
NICHT gestattet ist ein WEITERVERKAUF des Films durch den Lizenznehmer oder andere Nutzer, ganz oder in Teilen, z.B. Verkauf oder Verleih auf DVD, an Fernsehsender, Kino, Internet (VOD) etc. Auch darf der Film nicht geändert werden, z.B. umgeschnitten, gekürzt oder durch andere Bilder ergänzt, sondern muss in dieser Form erhalten bleiben.
Für Nutzer des Films im Internet gelten gleiche Lizenzbedingungen, diese muss der Lizenznehmer den Nutzern kommunizieren.
Link zum ganzen Film: http://oekofilm.de/stroh-im-kopf-teil-2.phtml
Trailer: https://vimeo.com/ondemand/modernerstrohballenbau/86010570?autoplay=1
Heute ist nach Darstellung der HerstellerInnen und HändlerInnen fast alles “nachhaltig”: Von Beton (“Es kommt darauf an, was wir daraus machen”) bis Erdöl (welches einigen Branchenakteuren zufolge nachwachsend ist).
“Starke Nachhaltigkeit” definiert sich in der Forderung, die verbleibenden Bestände an Naturkapital zu erhalten und darüber hinaus in diese zu investieren. Sie geht einher mit einer gesellschaftspolitischen Perspektive, die sich auf ein die natürliche Lebenswelt respektierendes, menschenbezogenes Wertesystem stützt und profitorientierte Systeme in Frage stellt. Demnach
kann eine Gesellschaft, die zwar Sach- und Wissenskapital anhäuft, ihre Bestände an Naturkapital hingegen vernachlässigt oder Raubbau an ihnen betreibt, nicht als nachhaltig gelten. Dies gilt auch für Gesellschaften, die Raubbau an den Naturkapitalien anderer Völker betreiben oder hiervon profitieren.
Gesamtgesellschaftlich muss klar werden, dass Nachhaltigkeit nicht allein durch technische Lösungen erreichbar ist, sondern vor allem eine Veränderung unserer Lebenswelten, Stile und Wertvorstellungen erfordert. Es braucht einen die Gesamtgesellschaft durchdringenden Wechsel der grundsätzlichen Denkweise.
In der letzten Konsequenz heißt Nachhaltigkeit, nicht alles zu machen, was machbar ist.
Zum Weiterlesen:
http://www.postwachstumsoekonomie.de/
http://schrotundkorn.de/lebenumwelt/lesen/leben-auf-pump.html
Der Einsatz ökologischer und vor allem Baustoffe aus nachwachsenden Rohstoffen trägt dazu bei, die Klimaschutzziele umzusetzen.
Eine Pressemitteilung des Fachverband Strohballenbau Deutschland e.V. (FASBA), Verden, 29. Oktober 2014 argumentiert:
„Nach offiziellen Berechnungen würde das Stroh einer durchschnittlichen Ernte, das nach Verwendung in der Landwirtschaft noch übrig ist, theoretisch für den Bau von bis 350.000 Einfamilienhäusern reichen.
Würden alle ca. 2,9 Mio. bis 2025 benötigten Wohneinheiten mit Stroh und Holz gebaut, ließe sich hiermit die gigantische Menge von 150 Mio. Tonnen CO2 der Atmosphäre entziehen.
Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) geht aktuell davon aus, dass die Klimaschutzziele für 2020 um 87 Mio. Tonnen verfehlt werden. Würde etwas mehr als die Hälfte aller Neubauten bis 2020 in dieser Bauweise gebaut, ließe sich die Lücke noch füllen”.
Zum Weiterlesen:
Vom Niedrigenergie- zum Plusenergiehaus – eine kleine Übersicht http://www.oekologisch-bauen.info/hausbau/energiestatus/niedrigenergiehaus.html
Eine kleine Zusammenschau der Ansätze zur Zertifizierung nachhaltiger Gebäude http://dabonline.de/2014/01/29/labels-die-systeme-der-zertifizierung/
Eine Lernheit zum Sand als begrenzter Ressource http://www.umwelt-im-unterricht.de/wochenthemen/baustoffe-wohin-verschwindet-der-sand/
Was ist eigentlich nachhaltig? Um diesen schillernden Begriff zu konkretisieren entwarf die Enquete-Kommission “Schutz des Menschen und der Umwelt. Ziele und Rahmenbedingungen einer nachhaltig zukunftsverträglichen Entwicklung” das Drei-Säulen-Modell der Nachhaltigkeit. Die drei Säulen stehen für
• Ökologische Nachhaltigkeit: Die natürlichen Lebensgrundlagen sollen nur in dem Maße beansprucht werden, wie diese sich regenerieren;
• Soziale Nachhaltigkeit: Ein Staat oder eine Gesellschaft sollte so organisiert sein, dass sich die sozialen Spannungen in Grenzen halten und Konflikte nicht eskalieren;
• Ökonomische Nachhaltigkeit: Jede Wirtschaftsweise sollte dauerhaft betrieben werden können.
Das Drei-Säulen-Modell steht vor allem in der Kritik, weil der Bewertung der Ökologischen Nachhaltigkeit keine besondere Bedeutung zukommt – diese aber sei Grundvoraussetzung der sozialen und ökonomischen Stabilität:
“Da kann man nur schreien: nein, nein, nein! Die natürlichen Lebensgrundlagen haben Priorität! Ohne saubere Luft, trinkbares Wasser, Artenvielfalt und ein stabiles Klima könnt ihr eure Bilanzen, Jobs und Kita-Programme in der Pfeife rauchen! (http://www.taz.de/Kolumne-Wir-retten-die-Welt/!139449)
In der Praxis konnte sich trotz der Kritik kein anderes Modell gegenüber dem Drei-Säulen-Modell durchsetzen, was vor allem an Interessensvertretungen hinter den drei Zielen liegt. So wird argumentiert, dass Unternehmen in der Regel besser von einer Nachhaltigkeitsstrategie zu überzeugen seien, die die Wirtschaft als eigene Säule aufführt, als von einer Strategie, die sich darauf beschränkt, die Unternehmen zum Umweltschutz oder zur Armutsbekämpfung aufzurufen.
In Deutschland fand das Thema Nachhaltigkeit mit der Einrichtung der Enquete-Kommission “Schutz des Menschen und der Umwelt. Ziele und Rahmenbedingungen einer nachhaltig zukunftsverträglichen Entwicklung” Niederschlag in der politischen Debatte. Die Kommission entwickelte das Drei-Säulen-Modell, an dem sich die 2002 vorgestellte Nationale Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung bis heute orientiert. Das Drei-Säulen-Modell umfasst die Dimension ökonomische Nachhaltigkeit, ökologische Nachhaltigkeit und soziale Nachhaltigkeit.
Die Bundesregierung entwickelt die Nationale Nachhaltigkeitsstrategie mit Hilfe des 2001 berufenen Rats für Nachhaltige Entwicklung fortlaufend weiter. Eckpfeiler sind die Bereiche Generationengerechtigkeit, Lebensqualität, sozialer Zusammenhalt und Internationale Verantwortung. Konkret lauten die wesentlichen Ziele zu Klimaschutz und Energiewende der Bundesregierung so:
* Bis zum Jahr 2020 soll der Energieanteil aus Sonne, Wind und anderen regenerativen Quellen von gegenwärtig 16% auf 35 % steigen;
* Ende 2022 soll das letzte deutsche Kernkraftwerk vom Netz gehen;
* Bis 2050 soll der Umbau der Energielandschaft abgeschlossen sein und 80 Prozent des Strombedarfs in Deutschland sollen aus erneuerbaren Quellen gedeckt werden;
* Parallel dazu soll bis zum Jahr 2050 die CO2-Emission in den Industrieländern um mindestens 80 Prozent (im Vergleich zum Basisjahr 1990) gesenkt werden.
Quelle: BMUB
Dass synthetische Dämmstoffe zur energetischen Gebäudesanierung und zum Bauen eingesetzt werden können, ist bekannt. Doch gibt es eine große Anzahl an qualitativ hochwertigen ökologischen Baustoffen aus natürlichen und nachwachsenden Rohstoffen. Diese sind im Hinblick auf ihren Primärenergiegehalt, ihrer ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit und nicht zuletzt aufgrund ihrer technischen Qualitäten und Leistungsfähigkeit gegenüber synthetischen Baustoffen im Vorteil. Kennen Sie diese Alternativen? Machen Sie den Test!
https://www.goconqr.com/de/p/5786948-Kennen-Sie-diesen-D-mmstoff–quizzes